Als ehemaliger Lehrling ('13-'15) möchte ich bekräftigen, was ich am Hottenlocher Hof schätze: Viele Grundsätze des ökologischen Landbaus, die weit über die gesetzlichen Bio-Richtlinien hinausgehen, werden hier umgesetzt.
Nicht aus Profitgründen, sondern um eine Landwirtschaft zu praktizieren, die dafür sorgt, dass unsere Böden auch noch in 100 Jahren fruchtbar sind. Dass Humus auf- statt abgebaut wird; dass eine weite Fruchtfolge sowie eine große Vielfalt an Kulturen auf den Äckern- und viele verschiedene Gräser und Kräuter auf dem Grünland wachsen und Lebensraum für Tiere aller Art bilden, der z.b. den Bienen ein Überleben ermöglicht.
Die Bio-Richtlinien sind gut und richtig, auch wenn sie noch nicht ausreichen für das, was wir langfristig brauchen, wenn wir weiterhin auf dieser Erde etwas zu essen haben wollen:
Eine der Fläche angepasste Tierzahl, die unser Grünland beweiden (also erheblich weniger als aktuell in Deutschland), die nicht mit Kraftfutter gefüttert wird und damit zum Nahrungsmittelkunkurrenten zum Menschen wird, sondern Grünland beweidet. An die Grünlandfläche angepasst, damit nicht zuviel Nitrat auf den Flächen und im Grundwasser landet, damit Erreger sich nicht in überfüllten Ställen vermehren können.
Eine Nutzung unserer Äcker für Nahrungs- statt Futtermittel.
Kleine Flächeneinheiten statt 100 ha bio-Kartoffeln am Stück.
Transparente und reelle Preise durch Direktvermarktung, bei denen der Erhalt der Umwelt miteingerechnet ist, kurze Transportwege und nicht zuletzt die Möglichkeit, den Betrieb kennenzulernen, auf dem meine Milch gemolken, mein Käse gekäst oder mein Dinkel angebaut wird.
Das sind nur einige der Angelpunkte einer zukunftsfähigen Landwirtschaft, die wir brauchen und die am Hottenlocher Hof mit den bestehenden Bewirtschafter_innen seit Jahren erfolgreich umgesetzt werden. Deshalb plädiere ich deutlich dafür, dass ein Weg gefunden wird, den Betrieb auf diese Art mit den derzeit dort lebenden und arbeitenden Menschen weiterzuführen.